SAVE THE LAST DATE

Fotografien von Juliane Naumann

Dass die Fotografie eine Gattung der Bildenden Kunst ist, ist ein nicht zu leugnender Fakt. Wie ausdrucksstark und emotional sie sein kann, zeigt nun auch eine Ausstellung in unseren Schulfluren. Die ausgestellte Fotostrecke von Juliane Naumann zeigt eine Profitänzerin am Anhaltischen Theater nach ihrem Bühnenabschied. Im Atelier der Dessauer Fotografin tanzte sie ihren letzten Tanz noch einmal. Nur für die Kamera von Naumann. Die Spuren, die das harte Profigeschäft am Körper der Tänzer hinterlässt, sieht man den Bildern durchaus an. Dies sei auch so gewollt, meint Naumann, die diese Fotos nicht bearbeitet hat.

 

Die Vernissage der Ausstellung, die am 3. Mai in der Aula stattfindet, ist gut besucht. Ulrike Kirchner, die Organisatorin und Kuratorin der Ausstellung, ist im Gespräch mit Juliane Naumann. Im Publikum sitzt auch das Modell, die Primaballerina im Ruhestand, die mit Anfang Vierzig immer noch eine strahlende Frau ist und viel lacht. Später kommt auch sie dazu und erzählt von ihrem Beruf, dem Tänzerleben, und von dem so harten Ausscheiden aus der Branche. Naumann hat sich beim Fotografieren Zeit gelassen. Die Tänzerin ist eine gute Bekannte. Das Vetrauen stimmt also. Nur so, scheint es, gelingt das Fallenlassen und Loslassen oder wie es die Fotografin selbst sagt: „das Entblättern des Menschen“.

 

Die 1975 in Dessau-Roßlau geborene Optikerin geht ihrer Leidenschaft nur nebenberuflich nach. Sie ist Autodidaktin und seit 2017 freischaffende Fotografin. Schon als Kind fotografiert sie gerne. In der Fotografie interessiere sie sich mehr für das Drin als für das Draußen, sagt sie. Auch das Publikum stellt nun interessiert Fragen, zum Beispiel warum sie die vorliegende Serie in Schwarzweiß gemacht habe. Naumann überlegt nicht lange: „Weil Farben oft ablenken.“ Oft suche sie gar rothaarige Modelle aus, fotografiere mit der Komplementärfarbe im Hintergrund und entscheide sich am Ende dann doch für die Schwarzweiß-Varinate. Für iIhre Schwerpunkte, das Porträt und die dokumentarische Fotografie, sei sie durchaus buchbar. Aber eben nicht für Hochzeiten oder gestellte Fotos, lieber nehme sie eine beobachtende Rolle ein.

 

Ihr Modell Anna fühlte sich nach dem Shooting nicht nur ausgelaugt, sondern auch erhört. Die berührenden Bilder können nun noch bis Juli in unseren Fluren besichtigt werden.