76. Flurgalerie

 

„Geflügelte Worte, die vier Elemente und ein Gesindehaus"

 

Zur ersten Ausstellung im Jahr 2016 konnten wir am 09. 03. die Künstlerin Holtrud HeleneHenze aus Zörnitz bei Halle in unserer Schule begrüßen. Sie zeigt noch bis zum 12. 06. Collagen, Linoldrucke und Zeichnungen. Entsprechend hat sie ihre Exposition „Gestalten – geklebt, gedruckt, gezeichnet“ genannt.

Lieblingsmaterialien sind für sie v.a. Stoffe und Papiere. Die Verwendung dieser Materialien sorgen für eine große Leichtigkeit, Sinnlichkeit und Flächigkeit im Ausdruck. Eine Serie von Illustrationen „Geflügelter Worte“ bestätigen das. Aus der Idee der Gestaltung von Neujahrskarten, die sich Künstlerkollegen an jedem Jahresende gern immer wieder austauschen, entstand die Beschäftigung mit  Redewendungen, wie: „Möglichst nicht durch´s Netz fallen“, „Immer auf dem Teppich bleiben“ oder „An einem Strang ziehen“ usw.. In witziger Leichtigkeit ist z. B. eine Bleistiftfigur auf einem bunten, fliegenden Stoff – Teppich – Fetzen dargestellt und scheint in ihrer Aussage dem Inhalt des Spruches entgegen zu wirken. Sie bleibt auf dem Teppich, aber trotzdem nicht auf der Erde – ein Plädoyer für das Träumen und die Fantasie. Die Gestaltung ist eher minimalistisch. Eine weitere Bildfolge stellt die vier Elemente als Collage aus Zeitschriftenschnipseln und Kreidezeichnungen dar.

 

Freischaffend (seit 1973 als Textilgestalterin, Grafikerin und Designerin) war und ist Holtrud Helene Henze auch in anderen künstlerischen Berufen tätig. Sie arbeitete u.a. als Dozentin an der Schule für Mode und Design, Halle, als Museumspädagogin in den Franckeschen Stiftungen oder als Kulturmanagerin in der Kunsthalle Villa Kobe in Halle/Saale. Zurzeit ist sie kunsttherapeutisch im Elisabeth – Krankenhaus der Stadt tätig.

 

Im ehemaligen Gesindehaus eines alten Bauernhofes mit romantischem Garten in Zörnitz freut sie sich auf Wochenendgäste. Ihre Kunstkurse richten sich an alle, die dem Stress des Alltags entfliehen wollen und doch etwas herstellen und sinnlich erfahren möchten. Für 2 oder 3 Tage kann man in Vollpension seine Seele baumeln lassen und sich von der Künstlerin und ihrem Mann, einem Musiker, an die Hand nehmen lassen. Es geht um Kurse im Malen, Zeichnen, um Textilgestaltung, Papier, Mode und Schneidern oder Holz – und Specksteinbearbeitung.

 

Adela Bartlick begleitet von Jakob Seifert an der Gitarre sang am Anfang und am Ende des einstündigen Gesprächs mit Frau Henze drei Lieder, die von zwischenmenschlichen Beziehungen erzählten – einem Thema, das der Künstlerin besonders gefiel.