Das magische Trio unserer Schule

Hier werden wir biographische Daten von Martin Luther, Philipp Melanchthon und Friedensreich Hundertwasser anbieten.

Auf Augenhöhe mit dem Lehrer Deutschlands

Am 19.04.2010 ehrten wir den Namensgeber Philipp Melanchthon unserer Schule.

In einer Feierstunde wurde unseren Schülern Leben, Werk und Wirken des Mannes näher gebracht, der rund 42 Jahre an der hiesigen Universität lehrte und mit seinem umfassenden Wissen von Wittenberg aus die Welt verwandelte.

Unterstützung bekamen wir von Referenten aus Bretten. Die Lehrer und Professoren des Religionspädagogischen Instituts der evanglischen Landeskirche Baden machten die Geschichte des Reformators plastisch.

 

450. Todestag von Philipp Melanchthon

Anlässlich des 450. Todestages des Philosophen Philipp Melanchthon möchten wir mit diesen Zitaten an ihn errinnern.

„Mit der gleichen Haltung, mit der die Gläubigen in die Kirchen kommen, um ihre Andacht zu verrichten, solltet ihr in die Schulen eintreten. Denn auch hier geht man mit Heiligem um.“

Melanchthon, Philipp: Glaube und Bildung. Texte zum christlichen Humanismus. Reclamverlag. Stuttgart 1989. S.24.

„Mit großer Sorgfalt müssen wir hier unseren Pflichten nachkommen, damit wir nicht Künste und Wissenschaften durch Unwissenheit oder andere Versäumnisse zugrunde richten.“

Melanchthon, Philipp: Glaube und Bildung. Texte zum christlichen Humanismus. Reclamverlag. Stuttgart 1989. S.24.

„ … warum ich rhetorische Studien empfehle: Wenn wir nämlich gewisse Richtlinien des sprachlichen Ausdrucks nicht gründlich lernen, können wir weder unsere eigenen Gedanken darlegen, noch die Schriften aus früherer Zeit verstehen, die uns erhalten sind […]“

Melanchthon, Philipp: Glaube und Bildung. Texte zum christlichen Humanismus. Reclamverlag. Stuttgart 1989. S.28.

„Zur Förderung der eigenen Sprach- und Denkfähigkeit ist nichts so notwendig, wie die Betätigung des Schreibstiftes.

Was meinte Afranius mit seinem Bild vom übenden Gebrauch als Vater der Weisheit anderes als das die geistigen Kräfte durch die ständige Mühe des Nachdenkens und des Formulierens geweckt und gebildet werden? Anaxagoras hat dazu der Nachwelt den denkwürdigen Ausspruch hinterlassen: ‚Die Hand ist die Ursache der Weisheit’, weil seiner Beobachtung nach alle Kunstfertigkeit durch Übung erlangt wird und Untätigkeit den Geist unfruchtbar werden lässt. Antonius sagt bei Cicero, kein Redeanteil sei schwieriger zu formulieren als ein klar und deutlich erzählender Abschnitt. Daher ist es von großem Nutzen, sich aus dem Gedächtnis herausragende Erzählbeispiele vor Augen zu halten und sich ihnen beim Formulieren möglichst anzunähern.“

Melanchthon, Philipp: Glaube und Bildung. Texte zum christlichen Humanismus. Reclamverlag. Stuttgart 1989. S.45f..

„Besonders nötig ist für uns die Geschichte der ich, wagte ich es, für wahr nicht ungern schon allein all das Lob spenden würde, das dem gesamten Kreis der Künste und Wissenschaften zukommt … In keinem Bereich des Lebens, weder im öffentlichen noch im privaten, ist sie zu entbehren. Wo immer, innerhalb und außerhalb des Hauses, etwas zu verwalten ist, steht man in ihrer Schuld. Unsere Vorfahren stimmen weithin darin überein, dass die Musen aus der Erinnerung geboren wurden. Täusche ich mich nicht, so soll das heißen, alle Künste und Wissenschaften wüchsen aus der Geschichte heraus. […]“

Melanchthon, Philipp: Glaube und Bildung. Texte zum christlichen Humanismus. Reclamverlag. Stuttgart 1989. S.3 5f..

„Die Bezeichnung Schule leitet sich von dem griechischen Wort für ‚Muße’ her […] Den Nachteilen wollen wir auch die Vorteile entgegenstellen, nämlich die Würde unseres Berufes und seine Gottgefälligkeit, schließlich auch alles Erfreuliche, das damit verbunden ist. Dazu möchte ich … zeigen, dass keine Daseinsform mehr Freude bringt als das schulische Leben […]“

Melanchthon, Philipp: Glaube und Bildung. Texte zum christlichen Humanismus. Reclamverlag. Stuttgart 1989. S.48f..

Philipp Melanchthon

...wurde am 16. Februar 1479 in Bretten geboren. Der Philologe, Philosoph, Humanist, Theologe, Lehrbuchautor, neulateinischer Dichter kam jedoch als Phillipp Schwartzerdt zur Welt. Neben Martin Luther war er als Roformator eine treibende Kraft der deutschen und europäischen kirchenpolitischen Reformation. Als Martin Luther am 31.10.1517 seine 95 Thesen veröffentlichte, fand ein Jahr später eine Diskussion seiner Forderungen an der Heidelberger Universität statt, die auf Melanchthon entscheidenden Eindruck hinterließ. Daher begab er sich mit seinen Studienkollegen nach Wittenberg, um sich die Ansichten Luthers näher erläutern zu lassen. Seit dem war Melanchthon gegenüber dem reformatorischen Gedankengut aufgeschlossen. 1518 richtete Kurfürst Friedrich der Weise an seiner 1502 gegründeten und mehrfach reformierten Universität Wittenberg einen Lehrstuhl für die Griechische Sprache ein, den Phillipp Melanchthon besetzen durfte. Der 1,50 Meter Mann erzielte zunächst keinen großen Eindruck in Wittenberg, da er nur eine schmale und kleine äußere Gestalt und einige kleine Sprachfehler besaß. Doch mit seiner ausgefeilten und flammenden Antrittsrede in der Schlosskirche konnte er die Wittenberger für sich gewinnen. Martin Luther war sogleich fasziniert von dem kleien Graeculus.
Diese Fasziation beruhte auf Gegenseitigkeit und wurde in der Folge zu einer der wichtigsten Freundschaften der Reformation, die erst mit Luthers Tod endete. Am 4. April 1560 kam Melanchthon von einer Reise nach Leipzig erkältet wieder. Der so geschwächte Körper konnte dies nicht aushalten und Philipp Melanchthon starb am 19. April, gegen 19 Uhr, in Wittenberg.
Seine letzte Ruhe fand er neben seinem Freund Martin Luther in der Schlosskirche.

Friedensreich Hundertwasser

Friedensreich Hundertwasser wurde am 15.12.1928 unter dem Namen Friedrich Stowasser geboren.

Schon kurz nach seinem ersten Geburtstag starb sein Vater Ernst Stowasser und

Somit zog ihn seine Mutter Elsa Stowasser allein groß.

Mit sieben Jahren kam er auf eine Montessori-Schule in Wien.

Seine dortigen Kunsterzieher meinten, dass er einen „ außergewöhnlichen Form- und Farbsinn“ hat.

1937 wurde Hundertwasser katholisch getauft , obwohl seine Mutter Jüdin war.

Später ließ seine Mutter ihn auf eine  staatliche Wiener Schule wechseln.

Von der Judenverfolgung blieben Hundertwasser und seine Mutter verschont.

Nach der Reifeprüfung im Jahr 1948 besuchte er im Wintersemester 1948/49 für

drei Monate die Wiener Akademie der Bildenden Künste .

Dort begann er seine Werke mit dem Künstlernamen ( Wortspiel: Sto =  Hundert in slawischen  Sprachen) zu signieren.

Nachdem er sein Studium abgebrochen hatte , unternahm er zahlreiche Reisen mit dem Künstler Rene Bro , den er auf seinen ersten Reisen nach Italien kennen gelernt hatte.

Auf seinen Reisen hatte er immer einen Miniaturmalkasten bei sich , um immer sofort malen zu können.

Seine erste Ausstellung hatte Hundertwasser 1952 und 1953 in seiner Heimatstadt  Wien.

Von 1970 bis 1972 arbeitete Hundertwasser mit dem Regisseur Peter Schamoni an dem Film „ Hundertwasser Regentag “.

Dieser war nach dem Dokumentarfilm „ Hundertwasser- Leben in Spiralen“ von 1966 der zweite Film über das Leben des Künstlers.

Am 19.Februar 2000 starb Friedensreich Hundertwasser auf der Rückreise von Neuseeland nach Europa an Bord der Queen Elizabeth 2 an Herzversagen.

 

Martin Luther

Martin Luther ist wohl einer der bedeutendsten Wittenberger überhaupt und wurde am 10.November 1483 in Eisleben geboren. 1498 schickten ihn seine Eltern auf das Franziskanerstift nach Eisenach, wo er eine musikalisch-poetische Ausbildung erhielt. Er galt als sehr guter Sänger.

Auf väterlichen Wunsch begann Luther danach ein Studium in Rechtswissenschaften. Doch am 2. Juli1505 wurde er nachdem Besuch seiner Eltern in Mansfeld, auf dem Rückweg mach Erfurt, von einem schweren Gewitter überrascht. Er hatte Todesangst und rief zur Heiligen Anna, der Mutter Marias: "Heilige Anna, hilf! Lässt Du mich leben, so will ich ein Mönch werden."

Als er das erste Mal 1508 nach Wittenberg kam, (sein Beichtvater Johann von Staupitz empfahl Luther damals für das Theologiestudium) ahnte er wohl nicht, welchen Status er einmal in Wittenberg erreichen würde. Man kann sagen, dass er der theologisch Urheber und Lehrer der Reformation war. Der Augustinermönch, der gleichzeitig auch Theologieprofessor war, wollte eigentlich nur die Fehlentwicklung in der katholischen Kirche beseitigen, dabei erreichten sein Predigten und Schriften - gerade die Bibel - hohes Ansehen. Doch wurden sein Werke von den Fürstentümern dazu ausgenutzt, die Zentralmächte von Papst und Kaiser zurückzudrängen. Entgegen Luthers Absichten kam es dadurch zu einer Kirchenspaltung, der Evangelischen-Lutherischen Kirche und weiteren Konfessionen des Protestantentums. Am 18. Februar 1546 verstarb Luther in seiner Geburtsstadt.