"Die Überspitzen" sind 16 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums
Leucorea aus Wittenberg im Alter von 12-16 Jahren, die sich aufgemacht
haben, in ihrem nunmehr dritten Programm und brandneuer Besetzung
frischen Wind und frechen Humor auf die Bühne zu bringen. Die nächste
Generation von Kabarettisten zeigt, dass sie keine Scheu hat, den Finger in
die Wunden unserer Zeit zu legen – mit Witz, Charme und einer ordentlichen
Portion Mut. Seien Sie mit dabei, wenn Schüler ihre ganz eigenen
Superkräfte entwickeln (Spoiler: Es hat nichts mit Mathe zu tun.), im Corona-
Rap der Wahnsinn der Pandemie auf den Punkt gebracht wird, die Fassade
der "Schicken Schule" bröckelt und hinter den Kulissen Chaos herrscht, im
Weltuntergang vor den kleinen und großen Apokalypsen des Alltags gewarnt
wird, ein Maibaum etwas mit Bildung zu tun hat, die Superheldenwelt doch
nicht so bunt zu sein scheint, provokant der Blick auf Vorurteile und
Schubladendenken gerichtet wird, ein satirisches Fitnessprogramm der etwas
anderen Art zuschlägt und Babitschka, die unverwüstliche Oma, alles
überleben wird – sogar die Pointe.
„Maske ab! Klappe auf!“ ist nicht nur Unterhaltung, sondern ein Spiegel
unserer Gesellschaft, inszeniert von der Generation, die sie eines Tages
führen wird. Lassen Sie sich mitreißen, überraschen und nachdenklich
stimmen – seien Sie dabei und erleben Sie wie die Masken fallen und die
Klappe aufgeht!
Andreas Rußbült
Am 2. November sind wir, die AG Comedy und Kabarett, zum bundesweiten Kabarettfestival nach Aschersleben gefahren. Als wir fast den Zug verpasst haben, weil der Zug zu früh kam, waren wir nach 2 Stunden Fahrt endlich da. Es war ein großes Haus (das Bestehornhaus), in dem zu gleicher Zeit in zwei kleinen und einem großen Saal mehrere Stücke von verschiedenen Ensembles parallel aufgeführt wurden. Einige davon waren lustig, andere weniger. Das ganze ging alles bis ungefähr 18:00 Uhr. An dem Kabarett Festival nahmen alte und junge Menschen teil - sogar Kinder, die in die sechste Klasse gehen. Man hat gemerkt, dass sich alle sehr viel Mühe gegeben haben. Außerdem waren die Texte auch sehr gut gemacht. In den Pausen zwischen den Stücken konnte man sich in der Cafeteria eine Kleinigkeit zu Essen oder zu trinken holen. Nach dem Festival sind wir alle noch Döner essen gegangen. Man konnte aber noch viele andere Kleinigkeiten holen. Aber die meisten von uns haben einen Döner bestellt. Herr Rußbülts Essen wurde von dem Mitarbeiter vergessen (Er ist aber dann auch satt geworden). Spät abends ging es wieder nach Hause. Als wir in Halle warten mussten, haben wir noch einige Fans von einem Fußballspiel gesehen. Es war ein wunderschöner Tagesausflug und danke an Herr Rußbült der uns diesen Tag ermöglicht hat.
Marie König (7a)
Eindrücke von den Teilnehmern:
"Einige waren nicht so mein Humor, aber anderen waren perfekt. Die haben das ... überzeugend gespielt. "
"Es war ein sehr schöner Ausflug. Man konnte positive und negative Erfahrungen machen. Es ist für jeden Geschmack etwas dabei und die meisten Stücke sind sehr empfehlenswert."
"Es war sehr witzig, wenn man in der richtigen Show war."
"Es war ein tolles Erlebnis, wo über ernste Themen (lustig) gesprochen wurde. Ich würde es jedem weiterempfehlen. Einige Stücke waren fabulous. ... Es war ein schöner Tag in Aschersleben."
Laudatio
"Unser diesjähriger Preisträger gehört zu einer seltenen Spezies von der man meint, sie wäre vom Aussterben bedroht. Denn er ist Lehrer – er ist jung – und vor allem aber macht er, nein lebt er Kabarett. Und das nun schon einige Zeit. Seine ersten Sporen hat er sich verdient, als er eines Tages zu dem legendären Kabarett der Universität Magdeburg stieß, dem „Prolästerrat für Studien un gelegenheiten“. Als junger Lehramtsstudent für Ethik und Musik, brachte er die besten Voraussetzungen mit und war für dieses Kabarett wie geschaffen, ja für das Kabarett überhaupt. Hier konnte er gewissermaßen seine ersten Praxiserfahrungen machen und seine pädagogischen Fähigkeiten üben. Es müssen harte Lehrjahre für ihn gewesen sein, denn er hatte nicht weniger zu leisten, als den Akteuren das Singen beizubringen. Nun, Lehrjahre sind keine Herrenjahre und so musste er schnell feststellen: Nicht alles gelingt! – Zumindest gemessen am eigenen sehr hohen Anspruch. Tatsächlich aber klang der Gesang doch ganz passabel und die Vorgängergeneration von Kabarettisten nickte in den Vorstellungen durchaus wohlwollend mit dem Kopf. Und das will etwas heißen, wenn Kabarettisten zu Kabarettisten wohlwollend sind. Auch sonst war er ein Ruhepol in dieser Zeit, der den Kabarettisten im Panikmodus vor der Premiere glaubhaft vermitteln konnte: Alles wird gut!
Natürlich ein Ruhepol. Wie sonst hätte er denn Lehrer werden sollen? Und das ist er offenbar mit genauso einer Leidenschaft wie er Kabarettist war und ist. Denn wir sind sicher: Kabarettisten haben es als Lehrer leichter – oder umgekehrt. Da liegt es auch nahe, dass an dem Luther-Melanchthon-Gymnasium in Lutherstadt Wittenberg unter seiner Regie das Kabarett „Die Überspitzen“ entstand. Ja, die Idee lag nahe! Aber mach mal! Wer Kinder oder Enkel an der Schule hat, weiß was da gerade los ist. Wie mühsam es ist AGs bei kompletter Unterbesetzung zu etablieren und am Leben zu erhalten. Da reden wir noch nicht von Abgängen durch Schulende, Klausurzeiten, die für Schüler wie Lehrer kräftezehrend sind, Auftrittsmöglichkeiten suchen, Fahrten dahin organisieren – und Corona natürlich. Da hat er das Schiff durchgesteuert und man darf annehmen, dass die Besatzung ihren Teil dazu beigetragen hat. So gesehen gehört ein Teil dieses Preises natürlich auch ihr.
Ob nun alle Schüler dieses Kabaretts auch Kabarettisten werden? Schön wäre es. Aber am Ende ist das gar nicht so wichtig. Wichtig ist nur, dass sie (nicht nur durch das Kabarett) gelernt haben sich zu artikulieren. Dass sie offen auf der Bühne ihre Befindlichkeiten äußern, lernen Widersprüche zu entdecken und damit umzugehen. Jeder junge Mensch hat ein Idealbild, von dem was sein soll und gleicht es ab mit dem Istzustand. Sich hieran zu reiben und die richtigen Fragen zu stellen, ist vielleicht das, was Kabarett kann und was unser Preisträger sicher auch mitgeben will. Das Leben findet hier statt, nicht im Internet.
Das alles würde natürlich viel mehr als Beifall verdienen, aber es mal offen auf der Bühne zu erwähnen, ist das was die BVK leisten kann und auch gerne tut. Und deshalb geht heute, sehr öffentlichkeitswirksam, der Preis an den Leiter des Kabaretts „Die Überspitzen“ - Andreas Rußbült."
Olaf Kirmis
(Foto: Carsten Stolze, https://www.carstenstolze.de )
Am 2. November 2019 nahm die AG Comedy und Kabarett "Die Überspitzen" unter der Leitung von Andreas Rußbült nun schon zum zweiten Mal beim Werkstattprogramm des Kabarettfestivals in Aschersleben erfolgreich teil.
Die kleinen Küken, im Alter von 13 bis 18 Jahren, wollen eines Tages fliegen
können und um zu zeigen, wie gut die jungen Kabarettisten des Luther-
Melanchthon-Gymnasium aus Wittenberg das schon können, kommen sie
nach Aschersleben, damit sie sich von den Altvögeln noch den ein oder
anderen Trick abschauen. Sie lernen es ja noch, das große Spiel der Bühne,
genauso, wie in ihrer Schule. Diese Unterrichtsstunde wird nur eben an
einem anderen Ort stattfinden: An Stelle des Klassenzimmers - auf der Bühne
des Werkstattprogramms. So können die Erwachsenen auch einmal zu
Gesicht bekommen, was dieser ehemalige Prolästerer der zukünftigen
Generation so alles beigebracht hat. Die Jugend sollte ja wenigstens
wissen, wenn sie irgendwann einmal flügge wird, wie ein guter Bürger sich
standesgemäß bei den Politikern zu beschweren hat. Damit sie diesen
Höhenflug auch meistern können, kommt die Jungvogelschar erst einmal, um
sich über die Probleme ihres Alltags zu beschweren und das sowohl jung als
auch alt angehen sollte. (Isabell Haberlandt)