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13.12.2022 19:41 –

Buchenwald


Entsetzung, Trauer und Stille – Diese 3 Wörter beschreiben das Konzentrationslager Buchenwald meiner Meinung nach sehr treffend. Nach 2 Jahren „Coronapause“ fand dieses Jahr wieder die Geschichtsexkursion der 10. Klassen in das ehemalige Konzentrationslager Buchenwald statt. Am 15. November 2022 fuhren wir um 7.30 Uhr an der Bushaltestelle der Schillerstraße los. Nach einer heiteren und amüsanten Busfahrt erreichten wir nach 3 Stunden Fahrt unser Ziel, aber als wir an der Gedenkstätte ankamen, war die Stimmung auf einmal ganz anders. Alle waren erstaunlich leise und machten einen bedrückten Eindruck. Ich glaube so, habe ich meine Mitschüler noch nie erlebt. Als Einstieg schauten wir uns im Kinosaal der Gedenkstätte einen sehr bewegenden Film an. Dieser zeigte Videoausschnitte des Konzentrationslager aus der Zeit des Nationalsozialismus, der durch ein Interview eines ehemaligen Gefangenen begleitet wurde. Nach diesem Film fanden wir uns in unseren einzelnen Klassen zusammen. Die Geschichtslehrer der Klassenstufe 10 organisierten unterschiedliche Führungen über das Gelände. Die Führung der Klasse 10e wurde durch selbstgewählte Schülervorträge aufgebaut. Wir erkundeten als erstes das Außengelände der Anlage, dort besichtigten wir unter anderem den ehemaligen Haltestopp der Weimar- Buchenwaldbahn, den Weg der Blutstraße, wie auch den ehemaligen Zoo, der in der Zeit des Nationalsozialismus zur Vortäuschung der Normalität diente. Dann erreichten wir das weltberühmte Eingangstor des Konzentrationslagers mit der Eingravierung ,,Jedem das Seine“.  Als wir durch das Tor liefen, kamen die Erinnerungen wieder hoch, das ist das bekannte Tor aus den Dokumentationen und Geschichtsbüchern, durch dieses Tor gingen über 56.000 Menschen hinein, aber verließen es nie wieder. Die Führung durch das Innengelände führte uns zum Krematorium und zum „Pferdestall“ in der sich eine Genickschussanlage befand. Diese beiden Stationen waren für mich am bewegendsten, da dort eine eigenartige Atmosphäre herrschte. Uns war allen bewusst, das unzähligen Menschen im Konzentrationslager extremes Leid zugefügt wurde, aber als man am Ort selber stand, fühlte sich alles so surreal an. Auch das viele Menschen auf Grund ihrer Sexualität oder ihrem Glauben sich medizinischen Versuchen bzw. Experimenten unterziehen mussten, verschlug uns allen die Sprache. Am Ende des Tages konnten wir alle etwas aus der Exkursion mitnehmen, sei es die Festigung der Thematik oder das Lernen aus den Fehlern der Vergangenheit.

 

 

Von Zoe Charlotte Köhler