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13.12.2022 21:08 –

Auf den Spuren vergangener Zeiten


22.11.22

7:30. Wir machen uns auf den Weg zum uns bereits bekannten Lutherhaus, das wir schon zur Eichenpflanzung in der 5. Klasse und einer anderen Geschichtsexkursion in der 6. Klasse besucht haben. Dort angekommen werden wir in einen großen Raum geführt.

Auf den Tischen liegen Platten und seltsame Werkzeuge. Eine Mitarbeiterin erklärt, worum es sich hier handelt. Es ist Linol, in das wir gleich unsere Kunstwerke verewigen dürfen.

Vorher gibt es aber noch etwas zu beachten. Niemals die Hand vor das Werkzeug legen, mit dem man das Material an den gewünschten Stellen entfernt, sonst kann es mehr oder weniger böse Schnittverletzungen geben, wie einige noch feststellen werden. Das Motiv, das wir drucken wollen, dürfen wir frei wählen, jedoch sollten wir es vorher mit Bleistift auf die Platte malen.

Sind wir fertig, wird auf das kleine Kunstwerk Druckerfarbe aufgetragen, und es dann mit Hilfe einer Druckerpresse auf ein Blattpapier gedrückt. Das bedruckte Papier und die Druckerplatte dürfen wir mit nach Hause nehmen. Mit der Druckerplatte kann man beliebig viele Nachdrucke herstellen.

Nach dem Drucken schauen wir uns nun das Lutherhaus genauer an.

Zuerst werden wir ins sogenannte Refektorium geführt. Ein alter Speiseraum, in dem jetzt ein Altarbild von Lucas Cranach dem Älteren steht. Nach genauerer Betrachtung stellen wir fest, dass es sich auf den dargestellten Szenen um die zehn Gebote handelt. Nach einigen Fragen und Geschichten geht es weiter nach oben. Dort kommen wir durch einen Raum mit vielen Portraits in dem wir uns allerding nicht lange aufhalten können, da uns eine andere Reisegruppe auf den Fersen ist. Unser nächster Halt ist ein ausgestelltes Flugblatt aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts zu dem wir anschließend Fragen beantworten sollen, also genau zuhören. Darauf geht es um die Ehrmahnung für die Jugend. Es werden schlechte Beispiele von Menschen aufgeführt, die nicht sorgsam mit ihrem Geld umgingen, und so auf der Straße landeten. Unter den Bildern ist auch Text zu sehen, doch wirklich lesen können wir ihn nicht, da die Schrift schon sehr alt ist. Nachdem wir auch hier fertig sind, gehen wir als nächstes in die Lutherstube. Hier saß Luther schon mit seinen Studenten und Freunden. Frauen waren damals nicht oft hier. Außer Katharina, seine Frau, waren diese hier eher nicht gern gesehen. Aber es gibt nicht nur Hinweise auf längst vergangene Zeiten, denn an den Wänden entdecken wir auch Kritzeleien, die erst nach Luthers Zeit entstanden sind. Auch der Kamin stammt aus einem späteren Jahrhundert. Von der Lutherstube aus geht es nach ein paar anderen interessanten Fakten zurück in den Raum, von dem wir aufgebrochen sind.

Hier wartet noch eine weitere Überraschung auf uns. Ein großes, kunstvoll geschmücktes Buch liegt auf dem Tisch. Wir brauchen nicht lange, um zu erraten, welches Buch es ist. Es ist die Bibel. Diese Bibel ist noch mit der Hand geschrieben, also ein echtes Unikat. Dies zeugt davon, dass diese Bibel wohl noch von vor 1450 ist, denn um dieses Jahr wurde der Buchdruck mit beweglichen Lettern von Johannes Gutenberg erfunden. Eine echte Revolution, denn jetzt konnten innerhalb von kürzester Zeit ganze Bücher tausendfach gedruckt und unter die Leute gebracht werden. Die Bücher wurden billiger und auch für normale Leute erschwinglich.

Leider müssen wir danach wieder zurück in die Schule, doch wir haben viel Wissen über Luthers Zeiten erlangt, Neues gesehen und erlebt. Ich fand es eine schöne Abwechslung zum Schulalltag und ich freue mich schon auf den nächsten Ausflug.

Stella Schimming, 7b